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4.3 Überblick über die Daten eines Patienten

Variante 1 - Dr. Colberg

Ich möchte beim Aufruf eines Patienten zunächst rasch einen Überblick über ***alle*** aktuell anstehenden Probleme bekommen. Dies müssen nicht nur medizinische Diagnosen nach ICD 10 sein, sondern natürlich auch Probleme im sozialen Umfeld, organisatorische Aufgaben usw. Dazu wäre es unter Qualitätsgesichtspunkten sehr sinnvoll, optional ein (Behandlungs-)ziel zuordnen zu können.

Davon abgesetzt sollten derzeit nicht aktive Probleme, Dauerdiagnosen wie z.B. eine gut eingestellte art. Hypertonie oder Z.n. Mamma-Ca auf dieser Übersicht erscheinen. Hier sollte sich aber gleich eine Verknüpfung zu einem flexiblen Recall-System erstellen lassen, z.B. für Nachsorgetermine (darunter verstehe ich, dass das System auch 3 Tage vor dem Recalltermin anspringt, wenn die Patientin zufällig vorbeikommt).

Die Diagnosen sollten sich wahlweise nach Priorität oder nach Kausalität sortiert anzeigen lassen.

Weiterhin sollte es möglich sein, über die medizinischen Diagnosen auf passende Befunddaten zugreifen zu können. So sollte ein Programm in der Lage sein, beispielsweise bei Mausklick auf die Diagnose KHK alle EKGs, Ergos, Coros und Echos aus der Datenbank zu holen, bei chronischer Pankreatitis alle Abdomensonos, Lipasewerte usw.

Diese Zuordnungen sollten über eine individuell konfigurierbare Datenbankdatei machbar sein.

Analog dazu möchte ich die laufenden “Prozeduren” wie Medikation (mit Dosierung), andere Behandlungen, Mitbehandlungen von Kollegen (!), Selbstbehandlungen im Überblick haben, wiederum abgesetzt von früheren / abgeschlossenen Behandlungen, OPs etc.

Auf Mausklick könnte hier z.B. eine Übersicht über die letzten Verordnungen des betr. Medikaments herausgesucht und eine Rezepterstellung ausgelöst werden, oder auch eine Berechnung des Medikamentenbestandes des Pat.

Mit einem solchen System würde man die unübersichtliche “elektronische Karteikarte” kaum mahr brauchen und würde die Möglichkeiten der EDV erst richtig nutzen. Gerade als Hausarzt arbeitet man oft an vielen Problemen gleichzeitig, daher wäre eine solche problemorientierte Dokumentation m.E. sehr sinnvoll.

Mit dem Komplex Abrechnung/Liquidation möchte ich mich übrigens erst im Anschluss an den Patientenkontakt befassen. Dies sollte in einer eigenen Maske geschehen, in der die “echten” Diagnosen aus o.g. Patientenübersicht wahlweise als im laufenden Quartal abrechnungsrelevant markiert werden können.

Ein Vorschlag zur Raumaufteilung meinerseits:

Variante 2 - Karsten Hilbert

Nach Wahl des Patienten (per Suche, aus Warteliste, gesteuert von Fremdprogramm) wird eine definierbare Auswahl der Patientendaten angezeigt. In den meisten Fällen wird dies eine Übersicht zum Patienten sein. Diese soll der raschen Orientierung über den Patienten vor Anzeigen der Gesamtkartei dienen. Einige wenige limitierte Funktionen können direkt integriert sein (z.B. Wiederholungsrezept).

Ich möchte dort folgendes sehen (im Sprechzimmer, daher z.B. keine Anzeige, ob KVK vorhanden):

Mit TAB kann man zwischen den Bereichen wandern. Mit Cursor-hoch/runter ggf. in Listen in den Bereichen wandern. Mit STRG-I mehr Informationen zum jeweiligen Eintrag in der Liste im Bereich aufrufen.

Von jedem Eintrag sollte man direkt in den kontextabhängigen ausführlichen Teil der Detaildaten verzweigen können. Es sollen hier also keine ausgebufften Änderungsmöglichkeiten vorhanden sein, wohl aber direkte Verzweigungen in den jeweiligen Bereich.

Von hier gelange ich per ENTER, F3, o.ä. in die elektronische Kartei. Per F2 geht es in die Abrechnung. Per Strg-F zur Formularübersicht, per Strg-B zum Befundarchiv, ...

Mittels ESC rotiert man durch die Abfolge Übersicht des aktuellen Patienten, die Suchmaske für Patienten, den heutigen Terminkalender (falls aktiv) und die Warteliste (falls diese aktiv und nicht leer ist).


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