Minimal-Upgrade

Nun werden die Paketquellen zunächst für ein Minimal-Upgrade in der Datei /etc/apt/sources.list auf Wheezy umgestellt. Tragen Sie in /etc/apt/sources.list folgende Paketquellen ein, alle anderen Quellen werden zunächst auskommentiert.

deb http://ftp.de.debian.org/debian/ wheezy main
deb-src http://ftp.de.debian.org/debian/ wheezy main
 
deb http://ftp.de.debian.org/debian/ wheezy-updates main
deb-src http://ftp.de.debian.org/debian/ wheezy-updates main

Es werden nur die Pakete aus main aufgeführt, um ein sicheres Update zu gewährleisten.

Die nächsten Schritte sollten auf der Kommandozeile in einer Konsolen durchgeführt werden. Hierzu sollte man sich ausloggen und am KDM-Bildschirm den Text-Konsolen-Modus starten (Alt-N). Loggen Sie sich als root ein.

Das Minimal-Update führen Sie mit:

apt-get update

und

apt-get upgrade

durch. Es werden einige hundert Pakete ausgetauscht. Gehen Sie einen Kaffee trinken.

Wenn das minimale Upgrade durchgelaufen ist, muss der Kernel upgegradet werden. Zunächst ermitteln wir, welcher Kernel installiert ist:

dpkg-query -l '*linux-image*' | grep ii

Es wird eine Liste der installierten Kernel-Pakete ausgegeben. Eines oder mehrere dieser Pakete sind "Meta-Pakete", die für das Upgrade benutzt werden sollte, z.B. linux-image-2.6-686 oder linux-image-2.6-amd64. Für ein 32-Bit-System mit einem Arbeitsspeicher von mehr als 3 GB wäre linux-image-2.6-686-bigmem das richtige Meta-Paket. Durch erneute Installation dieses Paketes wird auf den passenden Kernel für Wheezy upgedatet:

apt-get install linux-image-2.6-686-bigmem

Normalerweise sollte grub bei der Installation des Kernels automatisch upgedatet werden. Falls nicht führt man nochmal

update-grub

durch. Zusätzlich muss udev upgedatet werden:

apt-get install udev

Falls bei der Installation des neuen Kernels auf fehlende Firmware-Pakete hingewiesen wird, müssen diese vor einem Reboot installiert werden, insbesondere wenn es sich um Netzwerkkarten, Wlan-Module oder Änhnliches handelt. Da die Firmware-Pakete im Non-Free-Bereich der Debian-Repositories zu finden sind, müssen diese Pakete dem System bekannt gemacht werden, indem in /etc/apt/sources.list in ersten beiden Zeilen folgendermaßen geändert werden.

deb http://ftp.de.debian.org/debian/ wheezy main contrib non-free
deb-src http://ftp.de.debian.org/debian/ wheezy main contrib non-free

Nun wieder die Paketquellen aktualisieren:

apt-get update

Mit

dpkg-query -l '*firmware*'

werden alle Firmware-Pakete aufgelistet. Z.B. enthält das Paket firmware-realtek die fehlende Firmware für die Realtek-Netzwerkkarten, die wir mit

apt-get install firmware-realtek

installieren.

Die Original-Treiber von NVidia können erst installiert werden, wenn der neue Kernel läuft. Es sind dafür die Linux-Header-Datei des neuen Kernels und der dazu passende C-Compiler (gcc) erforderlich. Alternativ kann der freie Treiber für NVidia-Grafikkarten geladen werden, indem die Datei /etc/X11/xorg.con gelöscht oder in /etc/X11/xorg.conf.bak umbenannt wird.

Nun sollte der neue Kernel gebootet werden:

shutdown -r now